Neustrelitz soll Sitz der Bundes-Ehrenamtsstiftung werden

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Die Schaffung der Engagementstiftung ist nicht ganz unumstritten

Die neu gegründete Engagementstiftung des Bundes soll ihren Sitz in Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) haben. "Im Bundeshaushalt sind 32,5 Millionen Euro vorgesehen", teilte der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg am Donnerstag in Berlin mit. Die Einrichtung soll mit 100 Personalstellen ausgestattet werden. Damit werde es erstmals eine gesamtdeutsche Stiftung zur Förderung ehrenamtlicher Strukturen in der Bundesrepublik geben.

Stiftung soll ehrenamtliches Engagement erleichtern

Ziel sei es, den Ehrenamtlichen vor Ort das Leben leichter zu machen, so Rehberg weiter. Die 100 Mitarbeiter der Stiftung in Neustrelitz werden engagierte Menschen in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern beispielsweise bei Förderanträgen unterstützen und ihnen auch fachlich zur Seite stehen, hieß es. Schwerpunkte der Arbeit sollen die Digitalisierung im Engagement, Entbürokratisierung, Nachwuchsgewinnung sowie die Engagementförderung auf dem Land und in Ostdeutschland sein.

Der Bürgermeister der 21.000-Einwohnerstadt, Andreas Grund (parteilos), begrüßte die Ansiedlung einer Bundeseinrichtung in seiner Stadt. Er freue sich, dass der Behörden- und Dienstleistungsstandort Neustrelitz gestärkt werde, so Grund. "Neustrelitz ist eine hervorragende Wahl", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

Schwesig: Stiftung könnte Carolinenpalais beziehen

Die Stiftung passe sehr gut zur Ehrenamtsstiftung des Landes, die in Neustrelitz aufgebaut worden sei und hervorragende Arbeit leiste. Als Sitz der Stiftung komme das dortige Carolinenpalais mit dem dazugehörigem historischen Kutscherhaus in Frage. In der Debatte um die vermehrte Ansiedlung von Bundesbehörden in ostdeutschen Bundesländern hatte Schwesig bereits dafür geworben, die Stiftung im Nordosten anzusiedeln.

 

Die ersten kritischen Stimmen melden sich aber schon. Es wird mit 100 Bedensteten ein Bürokratiemonster geschaffen. Die Frage ist, ob von den 32 Millionen in den vielen kleinen Orten in Deutschland etwas ankommt. Die Zielsetzung lässt einige Wünsche übrig.