Macht es noch Sinn, Vereinsfeste zu organisieren?

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Gaststätten und Vereine streiten über Sommerfeste

 

Der Deutsche Gaststättenverband (DEHOGA) hat mit einer groß angelegten Kampagne jetzt Widerstand gegen die vielen Vereinsfeste im Sommer angekündigt. Die Vereine würden gegen die Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften verstoßen, keine Steuern bezahlen und zudem den Gaststätten das Geschäft verderben, also eine typische Art von "Schwarzarbeit", die jetzt unterbunden werden muss.

Die vielen kleinen Vereine im Lande, die mit einem Vereinsfest ihre Kasse etwas aufbessern wollen, protestieren aber dagegen. Die Sommerfeste gehören einfach zur Identität im Saarland, diese Atmosphäre und Stimmung kann vielfach nicht bei Kneipenfesten erzielt werden.

Bei vielen Vereine ist inzwischen schon die Erkenntnis eingezogen, dass es überhaupt nicht mehr lohnt, sich ehrenamtlich, freiwillig und unentgeltlich einzusetzen, denn die Standmieten und Platzkosten, die Vorschriften sind in den letzten Jahren so angestiegen, so dass unterm dem Strich kaum etwas "hängen" bleibt.

Im letzten Jahr stand aus besagtem Grunde das Nauwieser Viertelfest kurz vor der Absage, in diesem Jahre haben sich nur noch 50 Prozent der Vereine zum Mitmachen angemeldet. Soi kann man auch ein traditionelles Straßenfest kaputt sanieren.

Eigenes Beispiel bei PRO EHRENAMT: wir haben uns vor unserer Geschäftsstelle in der Nauwieser Straße 52 am fest beteiligt. Von Freitag bis Sonntag haben unsere Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder insgesamt 92 Ehrenamtstunden absolviert. Wir haben nichts angeboten oder verkauft, was in einer Gaststätte zu erhalten gewesen wäre. Der Stand war mindestens immer mit drei Personen besetzt. Insgesamt haben wir  273 Reingewinn (Versteuert) eingenommen. Hat sich dieser ehrenamtliche Einsatz wirklich gelohnt.

In vielen Vereinen ist zu hören, dass bei diesen Rahmenbedingungen der Einsatz nicht mehr zu begründen ist.

Geht damit eine Stück saarländische Identität verloren?

SR-Bericht