Hoffen und Bangen bei den saarländischen Stiftungen

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Auch in schwierigen Zeiten muss der Mut zum Handeln da sein

„Stifter sind ganz besondere Menschen!“ so ein Teilnehmer des 5. Stiftungstages, der extra aus Ulm angereist war. Und viele dieser besonderen Menschen waren gekommen, um sich über neue Trends zu informieren und andere Stifter und ihre Stiftungen kennenzulernen.  

Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich am 31. Oktober im Konferenzgebäude des Saarländischen Rundfunks. Der Ministerpräsident Tobias Hans persönlich eröffnete als Schirmherr die Veranstaltung. Es folgte ein Nachmittag voll geballter Information.  

In Zeiten von Null-Zinsen besonders interessant: welche Anlagemöglichkeiten haben Stiftungen? Dazu gab Dr. Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der DEKA Bank einen Überblick über die Situation an den Finanzmärkten. Keine rosigen Aussichten angesichts der Handelsstreitigkeiten vor allem zwischen den USA und China. Aber der Referent hatte auch ein paar Silberstreifen am Horizont zu vermelden. Aktien sind auf lange Sicht immer noch eine gute Sache. 

Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Tiziana Serio von der NCL-Stiftung (www.ncl-stiftung.de) aus Hamburg. Sie erklärte Chancen und Grenzen der Digitalisierung gerade für kleinere Stiftungen. Die Stiftung, für die sie arbeitet, fördert die Erforschung der sogenannten Kinderdemenz, eine genetisch verankerte Erkrankung, die noch nicht heilbar ist. Als die NCL-Stiftung gegründet wurde, startete sie mit dem Mindestkapital von 50.000 Euro. Mittlerweile sind drei Festangestellte damit beschäftigt, Fortbildungen für Ärzte und Kongresse zu organisieren und betroffenen Familien zu helfen. Und auch: die Arbeit der Stiftung noch bekannter zu machen und Spenden zu generieren. Dabei nutzt die Stiftung geschickt soziale Medien wie Facebook, aber auch bei Vernetzung und Fortbildung von Medizinern hat die Digitalisierung vieles möglich und finanzierbar gemacht, was früher so nicht ging. „Einfach machen und ausprobieren!“ – so ihre Aufforderung. Für weitere Informationen verwies sie auf die Webseiten www.betterplace.org fürs Spendensammeln, www.betterplace-lab.org und www.hausdesstiftens.org, wo man sich in Sachen Social Media und Digitalisierung informieren kann. 

Schließlich wurden noch ganz konkrete Verwaltungsfragenvon den Verantwortlichen in Finanz- und Innenministerium beantwortet: Wie gehen Stiftungen mit ihrem Vermögen um? Was bedeutet „Grundvermögen“ und was sind „Zuwendungen“? Wie und vor allem in welchem Zeitraum muss man diese Zuwendungen ausgeben? Auf diese Fragen hatte die Leiterin der Stiftungsbehörde im Innenministerium, Susanne Hellenthal, die Antworten. Sie leitete auch durch den neuen Vordruck zur Rechnungslegung.

Direkte Infos aus dem Finanzministerium folgten danach von Markus Backes. Er erklärte ganz grundlegende Fragen wie die Definition des Stiftungszwecks genauso wie derzeit diskutierte Änderungen im Stiftungsrecht. 

Zu allen Themen gab es interessierte Rückfragen, auch später noch im direkten Gespräch. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer gaben eine positive Rückmeldung und fragten schon nach dem nächsten Stiftungstag.

Der Stiftungstag findet seit 2011 alle zwei Jahre statt. Er wird organisiert vom Stiftungsforum Saar, dem vier Stiftungen (ME-Saar Stiftung, ASKO-Europastiftung, SHS-Foundation und Stiftung Bürgerengagement Saar) und drei Geldinstitute (Sparkasse Saarbrücken, SaarLB und Bank 1 Saar) angehören.  

Im Aktuellen Bericht (31. Oktober, Minuten 12.22 – 14.44) war ein Beitrag über den 5.Saarländischen Stiftungstag gelaufen.(https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=80160)