Einmal Pfadfinder heißt immer Pfadfinder

Aktuelles Mühlenviertel Newsletter Startseite Pressemeldungen Aktuell Team_LAG Ehrenamtbörsen

Heribert Zimmer hat ein tolles Refugium in Bildstock geschaffen

Wenn He­ri­bert Zim­mer von sei­nem Le­ben als Pfad­fin­der er­zählt, be­gin­nen sei­ne Au­gen zu fun­keln, und die Lei­den­schaft für sein größ­tes Hob­by ist fast greif­bar. „Wir hat­ten schon vie­le Kin­der und Ju­gend­li­che bei uns, die in an­de­ren Ver­ei­nen nicht klar­ka­men oder so­gar ge­mobbt wur­den. Bei uns sind al­le gleich, und es geht nicht dar­um, wer bes­ser, schnel­ler, grö­ßer oder stär­ker ist“, sagt He­ri­bert Zim­mer und fügt hin­zu. „Im Ge­gen­teil: Bei uns zie­hen al­le an ei­nem Strang. Wir hat­ten Kin­der, die plötz­lich un­ge­ahn­te Ta­len­te zum Vor­schein brach­ten. Von die­sen Ta­len­ten wuss­ten selbst die El­tern nichts“, er­zählt der 62-Jäh­ri­ge wei­ter.

Sein Va­ter war schon Pfad­fin­der und nahm den jun­gen He­ri­bert im Al­ter von acht Jah­ren ein­fach mal mit zum Stamm Wi­kin­ger in Fried­richs­thal. Der Stamm Wi­kin­ger ge­hört zur Deut­schen Pfad­fin­der­schaft Sankt Ge­org und ist ein ka­tho­li­scher Pfad­fin­der­ver­band. Zu­dem ist er mit mehr als 100 000 Mit­glie­dern der größ­te Pfad­fin­der­ver­band in Deutsch­land. „Das fas­zi­nie­ren­de bei den Pfad­fin­dern ist das ein­fa­che Le­ben und Ar­bei­ten in der Ge­mein­schaft. Al­le hel­fen sich und sind für­ein­an­der da. So ler­nen am En­de al­le, wir man rich­tig mit Werk­zeug um­geht, wie man in der Na­tur klar­kommt oder wie man nur mit Sei­len und den rich­ti­gen Kno­ten ei­ne Brü­cke bau­en kann“, be­rich­tet He­ri­bert Zim­mer. Er ist seit 54 Jah­ren Pfad­fin­der, war 23 Jah­re lang Stam­mes­füh­rer.

Der pen­sio­nier­te Po­li­zei­be­am­te hat in sei­nem Hob­by al­le Hö­hen und Tie­fen mit­ge­macht. „Ich kann mich an ein span­nen­des Zelt­la­ger im Jahr 1974 in den fran­zö­si­schen Al­pen er­in­nern. Es war an ei­nem Bach, der in der Nacht durch Was­ser­mas­sen von den Ber­gen zu ei­nem Fluss wur­de. Da­mals muss­ten wir al­les an­wen­den, was wir ge­lernt ha­ben – in­klu­si­ve Brü­cken bau­en“, er­in­nert sich der 62-Jäh­ri­ge. „Da­nach kam die gro­ße Flau­te. Die Mit­glie­der­zah­len bei den Pfad­fin­dern gin­gen in ganz Deutsch­land ex­trem zu­rück. Von 1976 bis 1990 gab es in Fried­richs­thal kei­nen Pfad­fin­der­stamm“.

 Mit neuem Schwung sind sie aber dann wieder gestartet und haben derzeit über 100 Mitglieder.

Heu­te hat der Stamm Wi­kin­ger im Fried­richstha­ler Stadt­teil Bild­stock ein ganz tol­les und vor al­lem rich­tig gro­ßes Stam­mes­ge­län­de mit Wie­sen, ei­nem klei­nen Wald, vie­len Zel­ten, ei­nem Ver­eins­haus und ei­nem Haus mit sa­ni­tä­ren An­la­gen und Du­schen. Der Stamm hat meh­re­re Kin­der- und Ju­gend­grup­pen und  ist gut aufgestellt. He­ri­bert Zim­mer ko­or­di­niert mit der Stam­mes­füh­rung al­les. Denn er ist nach wie vor Pfad­fin­der mit Leib und See­le. „Man ist kein Pfad­fin­der auf Zeit. Ein­mal Pfad­fin­der, im­mer Pfad­fin­der. Das ist ei­ne Le­bens­ein­stel­lung.“