Die LINKE: Zu hohe Hürden für die Ehrenamtskarte

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Kritik an den Zulassungsbedingungen- Unser Kommentar

Gesellschaft braucht die Förderung gesellschaftlichen Engagements

Grundsätzlich positiv sieht DIE LINKE. Fraktion im Regionalverband Saarbrücken die Einführung der Ehrenamtskarte im Regionalverband Saarbrücken. Allerdings seien die vom Land zu verantworteten Vergabebedingungen viel zu streng geregelt, um dem Engagement der vielen Freiwilligen gerecht zu werden. Es sei völlig überzogen, dass die Passinhaber/-innen fünf Stunden Arbeit pro Woche nachweisen und fünf Jahre im Regionalverband ununterbrochen tätig sein müssten.  Nachvollziehbar sei es, dass nur Personen den Pass erhalten sollen, die kein Entgelt oder Honorar erhalten. Allerdings müssten auf jeden Fall auch diejenigen berücksichtigt werden, die eine Pauschale für ihre entstehenden Unkosten erhielten.   
Nicht nachvollziehbar und total bürokratisch sei die Prüfung der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit.
So müsse die geleistete Stundenzahl von den Vereinsvorsitzenden und darüber hinaus den Ortsvorsteher/-innen oder Bürgermeister/-innen bestätigt werden. „Eine solche Regelung, so Fraktionsvorsitzender Jürgen Trenz, kann nur von einem Bürokraten kommen, der von der täglichen Praxis ehrenamtlicher Arbeit wenig bis gar keine Ahnung hat.“    
Unter diesen Bedingungen würden viele ehrenamtlich Tätige von den Leistungen des Passes ausgeschlossen. Für andere seien die Prüfbedingungen sicherlich abschreckend, dass sie den Pass erst gar nicht beantragen würden.

 Auf jeden Fall, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Manfred Klasen, müssten alle regelmäßig ehrenamtlich Tätigen den Pass erhalten können, auch wenn sie nicht fünf Stunden die Woche oder 250 Stunden im Jahr tätig seien. Wenn die Ehrenamtskarte tatsächlich für das Ehrenamt werben solle, müsste unbedingt auf den Nachweis von fünf Jahren ununterbrochener Tätigkeit im Regionalverband verzichtet werden. Auch müssten alle gewählten Verantwortungsträger im Vorstand oder Sprecher/-innenkreis eines Vereins bzw. einer Initiative automatisch die Karte erhalten können.          
Die Gesellschafft sei in sehr vielen Bereichen auf die engagierte Mitarbeit jeder und jedes einzelnen Freiwilligen angewiesen. Es sei Aufgabe und Verpflichtung der Landesregierung wie des Regionalverbandes dieses Engagement nach Kräften zu unterstützen und zwar in möglichst unbürokratischer Art und Weise.

Mit der Ehrenamtskarte, so DIE LINKE, könnten u.a. die FreizeitCard der Tourismuszentrale, ein ermäßigter Eintritt im Weltkulturerbe Völklinger Hütte sowie mehrere Landesmuseen genutzt werden. Der Regionalverband steuere u.a. einen kostenfreien Besuch des Historischen Museums, einige Ermäßigungen bei der Volkshochschule und bei Kulturveranstaltungen bei.  

 

Kommentar von PRO EHRENAMT:

Wir sind zunächst dankbar, dass die Ehrenamtskarte von allen politischen Parteien unterstützt wird. Über die Vergabebedingungen kann man streiten, es muss ein Maß gefunden werden, das das besondere Engagement des freiwilligen Engagements darstellt. Also nicht jeder, der ehrenamtlich tätig ist, kann die Ehrenamtskarte erhalten. (Das wären im Saarland dann immerhin 400 000 Menschen!). Es muß eine besondere Form der Anerkennung sein!

Vereinsvorstände, Ortsvorsteher  und Bürgermeister können sehr wohl das Engagement ihrer Mitglieder und Bürger einschätzen und beurteilen.

Ehrenamtlich ist derjenige, der freiwillig und unentgeltlich tätig ist. Er kann seine Auslagen ersetzt bekommen (Briefmarken, Fahrtkosten), aber diese müssen einzeln nachgewiesen werden. Es darf keine monatliche Pauschale gezahlt werden.

Wir gehen davon aus, dass etwa 500 - 600 Ehrenamts  karten im Regionalverband pro Jahr vergeben werden.