Ehrenamtler sind das letzte Rad am Wagen

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Ehrenamtorganisationen haben große Belastungen und brauchen Hilfe und Unterstützung

In vielen systemrelavanten Bereichen unserer Gesellschaft sind Schutzschirme aufgebaut worden. Das ist notwendig und auch sinnvoll. Die Diskussion darf aber geführt werden, wer zu den systemrelevanten Gruppen gehört? Natürlich die Pfegedienstler, die Rettungskräfte, die Ärzte, die Müllmänner, die Mitarbeiter in der Infrastruktur unserer Gemeinden und Bundesländer. Es stellt sich die Frage, ob Bundesligafußballer, die Mitarbeiter bei Mercedes, bei der Lufthansa auch dazu gehören?

Wie werden denn gesellschaftliche Bereiche wie Kitas, Schulen, die ehrenamtlichen Vereine, der ganze Kulturbetrieb eingeordnet? Auch und gerade in dieen Bereichen pulsiert unsere Gesellschaft. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist der "Kitt" unseres Gemeinwesens. Die Spätfolgen für die Vernachlässigungen in  diesen Bereichen wird zu beobachten sein. In unserem Staat gibt es 33 Miliionen ehrenamtlich tätige Menschen, eine gewaltige Zahl. Aber das Ehrenamt hat in unserer Gesellschaft keine starke Lobby, weil Ehrenamtler oft brav, bedächtig, zurückhaltend, aufopferungsvoll ihre Arbeit tun. Sie tun alles ohne Bezahlung und freiwillig. Da kann man keine große Forderungen an die Politik stellen. Sind die Ehrenamtler systemrelevant?

In einer Studie von Holger Krimmer vom Stifterverband waren gerade folgende Forderungen von Ehrenamtorganisationen laut geworden:

+ „Schutzschirm für existenzbedrohte Organisationen“ und „finanzielle Langzeitfolgen abwenden“ (denn wenn Mitglieder und Spenden sowie Sponsoringpartner verloren gehen, zeigt sich das unter Umständen erst später)

+ „Orientierung für sichere digitale Lösungen geben“ (denn „Überblickswissen über Anbieter und Anwendungen“ sei selten und „eine Whitelist datensicherer und datenschutzrechtlich unproblematischer Anbieter und Anwendungen für viele Vereine eine massive Erleichterung“)

+ „Zivilgesellschaft als Partner von Politik in die Krisenbewältigung einbinden“ („Die Politik hat die Zivilgesellschaft nicht als Partner, hat Verbände, Stiftungen und andere nicht als wichtige Brücken in die Gesellschaft erkannt.“ Ein Fehler, denn immerhin könnte Zivilgesellschaft helfen bei der politischen Herausforderung, „legitimationswirksame Mechanismen der Willensbildung für den weiteren Weg durch die Krise zu finden“)

Hierzu passt auch die die Sorge des Präsidenten der LAG PRO EHRENAMT.

SZ-Bericht vom 6.Juni 2020